
Unter aller Kanone sein
Wenn jemand eine Leistung abgeliefert hat, die unter allen Erwartungen bleibt, dann heißt es oft: »Das war unter aller Kanone.« Diese Redewendung stammt beileibe nicht aus der Artillerie. Das griechische Wort Kanon geht auf einen hebräischen Ausdruck zurück, und der bezeichnet ein Schilfrohr, das als Maßstab, als Messlatte diente.
Dieses Wort kommt in der Bibel öfter vor und wird in kirchlichen Zusammenhängen heute noch häufig gebraucht. Das Rechtsbuch der römisch-katholischen Kirche zum Beispiel ist nicht in Paragraphen eingeteilt sondern in Canones. Aber auch die Heilige Schrift unterliegt einem Kanon, das heißt, erst der Kanon macht die Bibel zur Bibel. Denn was von der umfangreichen schriftlichen Tradition des Volkes Gottes als biblisch gelten darf, ist in einem Kanon festgelegt. Das geschah spät, nach teilweise jahrhundertelangem Gebrauch dieser Schriften. Was zum Umfang, also zum Kanon des Neuen Testaments gehört, darüber sind sich die christlichen Kirchen einig. Der Kanon des Alten Testaments allerdings ist nicht eindeutig. Die protestantischen Kirchen haben sich in Anlehnung an die jüdische Festlegung um 95 nach Christus für den kürzesten Kanon des Alten Testamentes entschieden, die orthodoxen Kirchen haben den längsten, die katholische Kirche liegt mit ihrem »Maßstab« mittendrin.
- Alle Jubeljahre einmal
- Alles schon dagewesen / Nichts Neues unter der Sonne
- Alt wie Methusalem
- Am jüngsten Tag / Beim Jüngsten Gericht
- Asche aufs Haupt / In Sack und Asche gehen
- Auf Händen tragen
- Auf Herz und Nieren prüfen
- Auf Sand gebaut haben
- Aug um Auge, Zahn um Zahn
- Aus der Taufe heben
- Aus seinem Herzen keine Mördergrube machen
- Bei Adam und Eva anfangen
- Das Land, wo Milch und Honig fließen
- Das A und O
- Das gelobte Land
- David gegen Goliath
- Den ersten Stein werfen / Einen Stein gegen jemanden aufheben, werfen
- Der Benjamin sein
- Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach
- Der Kelch geht an jemandem vorüber
- Der Prophet gilt nichts in seinem Vaterlande
- Der Stein des Anstoßes
- Der »ungläubige« Thomas
- Die Ersten werden die Letzten sein
- Die fetten Jahre sind vorbei
- Die Leviten lesen
- Ein Buch mit sieben Siegeln
- Ein Herz und eine Seele
- Ein Koloss auf tönernen Füßen
- Ein Menetekel
- Ein Moloch
- Ein Pharisäer sein
- Ein salomonisches Urteil
- Eine Hiobsbotschaft
- Einen Denkzettel verpassen
- Es geschehen noch Zeichen und Wunder
- Es wird nicht ein Stein auf dem anderen bleiben
- Etwas fällt auf guten (fruchtbaren) oder schlechten Boden
- Feigenblatt / Listige Schlange
- Hände in Unschuld waschen
- Herrje, oh jemine
- Hochmut kommt vor dem Fall
- Im Adamskostüm
- Jemanden unter seine Fittiche nehmen
- Kainsmal
- Lass deine linke Hand nicht wissen, was die rechte tut
- Mit dem Mantel der Nächstenliebe zudecken
- Mit seinen Pfunden wuchern / Talent
- Nach mir die Sintflut
- Nicht ganz koscher sein
- Nur ein Lippenbekenntnis ablegen
- Pater noster
- Perlen vor die Säue werfen
- Schnöder Mammon
- Sein Licht (nicht) unter den Scheffel stellen
- Sein Scherflein beitragen
- Sich an die Brust schlagen
- Sodom und Gomorrha
- Tanz um das goldene Kalb
- Tohuwabohu
- Um Himmels willen / Ach, du lieber Himmel / Etwas stinkt zum Himmel
- Unter aller Kanone sein
- Unter die Räuber fallen / Der barmherzige Samariter
- Über den Jordan gehen
- Von Pontius zu Pilatus
- Wer andern eine Grube gräbt
- Wer's glaubt, wird selig
- Wie Schuppen von den Augen fallen / Vom Saulus zum Paulus
- Zu allem »Ja« und »Amen« sagen
- Zum Sündenbock machen / In die Wüste schicken
- Zur Salzsäule erstarren