Karnevalsdekoration, darunter Luftschlangen, Konfetti, Tröte, Luftballons. Außerdem Berliner Pfannkuchen und Clownsverkleidung.

Narrenzeit: Fastnacht, Fasching, Karneval

Wissenswertes rund um die 5. Jahreszeit

Entstehung & Bedeutung

Wenige wissen es, aber die närrische Zeit, auch bekannt als Fastnacht, Fasching oder Karneval, hat Ihren Ursprung im christlichen Brauchtum. Seit dem 12. Jahrhundert ist diese Zeit zwischen Dreikönige und Aschermittwoch eingegrenzt. Sie hat dabei einerseits die Funktion des Dampfablassens und andererseits jene der Abschreckung.

Den heiligen vierzig Tagen der Fastenzeit wurde eine »Zeit des Fleisches« vorangestellt, in der ähnlich einem Rollenspiel nachempfunden wurde, wie man in der Sinneslust gefangen als ein Narr und Gottesleugner lebt. Die Ausgelassenheit dieser närrischen Zeit hatte ihren realen Hintergrund zudem in den früheren strengen Regeln der Fastenzeit, wo Fett, Fleisch und Milchprodukte tabu waren. Auch im lateinischen Ursprung des Wortes Karneval (»Carne vale«), was übersetzt »Fleisch, leb wohl« heißt, zeigt sich dieser Bezug.

Zeitlicher Rahmen

Im engeren Rahmen umfasst die närrische Zeit sechs Tage, welche mit Fastnacht betitelt wurden: beginnend am Donnerstag vor Fastnachtssonntag (Weiberfastnacht) bis Fastnachtsdienstag (Veilchendienstag). Die närrischen Tage beziehen ihren ganzen Sinn also von der ab Aschermittwoch einsetzenden Fastenzeit. Ursprünglich bezog sich Fastnacht zwar nur auf die Nacht vor Aschermittwoch, wurde aber seit dem 13. Jahrhundert auf eben diese sechs Tage ausgedehnt.

Wohingegen die Fastenzeit eine Zeit der Buße und der Vorbereitung auf das Ostergeschehen ist, spielt die Fastnacht vor dem Schwellentag »Aschermittwoch« verrückt. Somit bildet die Fastnacht mit ihrer Diesseitsorientierung und Fleischlichkeit das spielerische Gegenteil zur Fastenzeit.

Weiberfastnacht

Mit dem Donnerstag vor dem Rosenmontag beginnt der Straßenkarneval, die Tage der öffentlichen Ausgelassenheit, die bis Dienstag dauern. Wie kommt es zur besonderen Bedeutung des Donnerstags? Da man am Freitag, dem Todestag Christi, nicht so feiern konnte und am Samstag alles für das Wochenende vorbereitet werden musste, ist dann erst wieder der Sonntag und dann in der eigentlichen Fastnacht, am Dienstag, großes Treiben auf den Straßen.

1824 waren es die Wäschefrauen des heutigen Bonner Vororts Beuel, die die Abwesenheit der Männer nutzten, um zu feiern. Diese waren in Köln unterwegs, denn die Männer sammelten die schmutzige Wäsche ein und brachten die saubere zurück. Der Tag wird auch »schmotziger Donnerstag« genannt. In manchen Orten wird an Karneval Wäsche über der Straße ausgehängt.

An Weiberfastnacht erstürmen die Frauen das Rathaus und übernehmen das Regiment. Den Männern wird die Krawatte, Zeichen der Männlichkeit, abgeschnitten.

Rosenmontag

Der Rosenmontag ist eine verhältnismäßig junge Erfindung, erst 1823 wurde in Köln der erste Rosenmontagszug veranstaltet. Vorher waren der Dienstag als die »Nacht vor dem Beginn des Fastens« und der Sonntag mehr vom Straßenkarneval geprägt.

Die Wagen, die bis heute häufig in Schiffsform gestaltet sind, gehen auf mittelalterliche Vorstellungen des Narrenschiffs zurück, das ohne Mast, Segel und Kompass seine Insassen ins Verderben fährt. Deshalb wurde das Narrenschiff am Ende der Fastnacht an manchen Orten verbrannt.

Eine goldene Rose wurde im Mittelalter vom Papst als besonderer Ehrenerweis am 4. Fastensonntag, dem Sonntag Laetare (= »Freue dich«), einer Person überreicht. Die Rose war aus Gold getrieben.

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Quellen

  • Bieger, Eckhard: Das Kirchenjahr. Die Feste. Bedeutung, Entstehung, Brauchtum; Leipzig 2014, 35ff.
  • www.brauchtum.de
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