Weihe - Bischofsstab mit bunter stilisierter Christusabbildung neben einer weißen Mitra im Hintergrund

Die Weihe zu Diakon, Priester und Bischof

Bedeutung und Ablauf des Weihesakraments

Erfahren Sie in diesem Artikel mehr über die Bedeutung und den genauen Ablauf des Weihesakraments innerhalb der katholischen Kirche.

Bedeutung

In der katholischen Kirche gibt es seit jeher das sogenannte Sakrament der Weihe. Durch diese wird einem Gläubigen durch die Kirche ein besonderes Amt übertragen. Der Geweihte lebt und handelt dann in besonderer Weise nach dem Vorbild Jesu Christi. Die katholische Kirche kennt seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil drei Weihestufen (zuvor gab es zusätzlich noch die niederen Weihen): Diakone, Priester und Bischöfe.

Im Sakrament der Weihe werden dem Diakon- bzw. dem Priesteramtskandidaten die priesterlichen Aufgaben und Vollmachten vom Bischof übertragen. Das Sakrament der Weihe ist unumkehrbar, was heißt: Einmal geweiht, immer geweiht.

Diakonweihe

Seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962–65) ist das Diakonat wieder ein eigenständiges Weiheamt (vorher war es eine Zwischenstufe zur Priesterweihe). Dabei wird dieses Amt sowohl von verheirateten als auch von unverheirateten Männern ausgeübt.

Die Kandidaten müssen sich im Rahmen der Weihehandlung innerhalb einer Heiligen Messe vor dem Altar auf den Boden legen – ein Symbol dafür, sich in Gottes Hände zu begeben. Anschließend erfolgt das Versprechen zur Ehelosigkeit (bei unverheirateten Kandidaten), zum Gehorsam und zur Bescheidenheit dem Bischof gegenüber.

Dann vollzieht der Bischof die Weihe durch Handauflegung und Gebet. Jetzt werden dem neu geweihten Diakone von den jeweiligen Pfarrern der Heimatgemeinden die liturgischen Gewänder angelegt. Danach überreicht der Bischof jedem einzelnen ein Evangelienbuch (zur Verkündigung der Botschaft Jesu Christi) und besiegelt mit einer abschließenden Umarmung als Friedensgruß die Aufnahme der neuen Diakone in ihr Amt.

Priesterweihe

Durch die Weihe zum Priester werden diese zu Mitarbeitern des Bischofs in das Presbyterium aufgenommen und übernehmen damit Verantwortung für die Liturgie, die Verkündigung sowie karitative Tätigkeiten im jeweiligen Bistum. Sie werden vom Bischof in einer Ortsgemeinde eingesetzt.

Nur derjenige darf die Priesterweihe empfangen, welcher laut dem Urteil des Bischofs für den kirchlichen Dienst als geeignet erscheint.

Ebenso wie die Diakonweihe findet auch die Priesterweihe im feierlichen Kontext einer Messfeier statt. Zur Spendung dieses Weihesakramentes ist neben dem Ortsbischof auch das gesamte Presbyterium (Priesterversammlung einer Diözese) des Bistums mit anwesend.

Ablauf

  • Zum Beginn der Messfeier ziehen die Priesteramtskandidaten mit ihrem Spiritual (Mentor), dem Bischof, dem Presbyterium sowie mit dem Regens (Leiter des Priesterseminars der Diözese) in die Kirche ein.
  • Anschließend werden die Priesteramtskandidaten vom Bischof aufgerufen und antworten mit den Worten: »Hier bin ich!« (lat. »ad sum«). Sie erklären damit ihre Bereitschaft zur Weihe.
  • Jetzt erfolgt der übliche Wortgottesdienst (Kyrie, Gloria, Lesung, Antwortgesang, Evangelium, Predigt).
  • Im Anschluss an die Predigt geben die Kandidaten gegenüber dem Bischof das Gehorsamsversprechen und singen gemeinsam zur Herabrufung des Heiligen Geistes den »Heilig-Geist-Hymnus«. Daraufhin folgt das gemeinsame Beten der Allerheiligenlitanei, wobei die Kandidaten lang ausgestreckt mit dem Gesicht zum Boden vor dem Altar liegen.
  • Dann erfolgt die eigentliche Weihehandlung: Zuerst spendet der Bischof mit der Auflegung seiner Hände das Weihesakrament und spricht das Weihegebet. Danach legt auch das versammelte Presbyterium den Neugeweihten die Hände auf, um sie in die Gemeinschaft der Priester aufzunehmen.
  • In einem zweiten Teil erhalten die Neugeweihten die ausdeutenden Riten: Der jeweilige Heimatpfarrer zieht ihnen das Priestergewand sowie die Stola an. Dann salbt der Bischof den frisch Geweihten die Hände mit Chrisam und überreicht ihnen die Gefäße wie Hostienschale und Kelch.
  • Im Anschluss an den Weiheritus zelebrieren die Neupriester gemeinsam mit dem Bischof die üblich folgende Eucharistiefeier.

Es ist Brauch, dass der Neugeweihte einige Tage nach der Priesterweihe seine erste heilige Messe im Priesterseminar und kurze Zeit später in seiner Heimatgemeinde feiert. Diese wird auch Primiz genannt.

Bischofsweihe

Mit der Weihe eines Bischofs wird dieser in das Kollegium der Bischöfe aufgenommen und übernimmt die Verantwortung für eine bestimmte Diözese sowie zugleich auch für die Gesamtkirche.
Bei einer Bischofsweihe müssen mindestens drei Bischöfe dem Kandidaten die Hände auflegen.

Wird ein ein Diözesanbischof geweiht, so übernimmt den Vorsitz der Weihehandlung normalerweise der Metropolit (Erzbischof) einer Kirchenprovinz, wohingegen bei der Weihe eines Weihbischofs der jeweilige Ortsbischof der Handlung vorsitzt.

Der Weihehandlung schließen sich die sogenannten ausdeutenden Riten an: Das Haupt des Bischofs wird gesalbt und anschließend Evangelienbuch, Ring, Mitra und Stab überreicht.

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